Der Pfifferling ist doch ein teurer Pilz?
Eigentlich ist das eine merkwürdige Redewendung. Wenn man schon mit Pilzen kommt, warum dann ausgerechnet Pfifferlinge? Das sind ja nun nicht gerade die billigsten unter den Pilzen. Wenn man ausdrücken will, dass etwas überhaupt nichts mehr, nicht einmal mehr das Billigste vom Billigsten wert ist, warum nimmt man dann als Metapher gerade diese teuren Pilze – und nicht Champignons?
Früher Massenware, heute unter Artenschutz
Der Grund ist: Früher waren Pfifferlinge nichts Besonderes. In unseren Laub- und Mischwäldern wuchsen sie ziemlich üppig, sodass man die Pilze quasi hinterhergeschmissen bekam.
Inzwischen sind unsere Wälder deutlich trockener. Darum wachsen hier kaum noch Pfifferlinge, sie gelten in Deutschland sogar als bedrohte Art. Heute werden Pfifferlinge größtenteils importiert, vor allem aus Osteuropa. Und auch dort muss man mühsam im Wald suchen, denn diese Pilze lassen sich nicht einfach im Gewächshaus züchten. Sie wachsen nur in Symbiose mit den Bäumen im Wald. Das macht Pfifferlinge heute vergleichsweise teuer – im Gegenteil zu Champignons, die in Kulturen gezüchtet werden, was natürlich viel weniger Arbeit macht.
Früher waren Pfifferlinge also ein Arme-Leute-Gericht – heute sind sie eine kostspielige Delikatesse. Nur dass sich das in der Redewendung bisher nicht niedergeschlagen hat.
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