Pilze im Naturpark (4): Der Echte Pfifferling

Juli/August 2023
In der Reihe „Pilze im Naturpark“ stellen Pilzberater Lothar Strelow und Katy Liermann heute den Echten Pfifferling vor.

Der Echte Pfifferling

Heute berichten wir über einen der begehrtesten Speisepilze im Frühsommer / Sommer. Der Echte Pfifferling ist einer der bekanntesten Pilze und auf Grund seines tollen Aromas ein hoch geschätzter Speisepilz. Leider steht er mittlerweile auf der roten Liste der bedrohten Pilze.  Sicherlich gibt es viele Ursachen dafür. Auf die Möglichkeit des hohen Sammeldrucks als Ursache möchten wir heute auch näher eingehen.
Bei uns findet man den Pfifferling in Nadelwäldern, und sein erster Begleitbaum ist die Kiefer. Ihr folgt die Fichte. Was viele vielleicht weniger vermuten ist, dass er auch als Laubbaumbegleitung auftritt, wobei er eine Vorliebe für Eichen hat. Aber er kann auch in der Nähe von Birken und Buchen gefunden werden. Man spricht dabei dann von der Laubbaum- und Nadelbaumform eines Pfifferlings – nicht zu wechseln mit dem Erscheinungsbild. Die Laubbaum- und Nadelbaumform beschreibt hier den Herkunftsort.
Die Laubbaumform ist viel heller und oft deutlich größer als die Nadelwaldform. Stückgewichte von 100 g und sogar mehr sind möglich. Manchmal kann man gar nicht glauben, dass es sich wirklich um Pfifferlinge handelt, weil sie so groß gewachsen sind. Im Vergleich zum Nadelwald hat dort der Pfifferling eher ein Gewicht von 30 g.
Zu verwechseln wäre der Echte Pfifferling eigentlich nur mit dem Unechten Pfifferling. Wobei der Echte fester ist und im Gelb heller. Der Unechte Pfifferling ist jedoch nicht giftig.

Echter (links) und Falscher Pfifferling (rechts) im Vergleich. Foto: Wolfgang Mewes

Eine weitere Möglichkeit wäre eventuell noch erwähnenswert, wenn man ganz winzige Pfifferlinge mit dem Orangefuchsiger Raukopf verwechselt. Das könnte tödlich enden. Doch dazu müsste man schon sehr winzige Pfifferlinge sammeln wollen.
Wenn man die Echten Pfifferlinge gefunden hat, ist eine schmackhafte Möglichkeit zur Zubereitung zum Beispiel: Pfifferlinge in Sahne mit Pellkartoffeln. Hierbei bitte saure Sahne verwenden – und das Steak dazu wird zur „Schwachstelle“.  Dies ist die absolute Empfehlung unseres Pilzexperten.
Pfifferlinge sind zum Trocknen eher ungeeignet, da sie nicht wieder Wasser aufnehmen. Es sei denn, man möchte sie später zu Pulver (Gewürz) verarbeiten. Auch eignen sich rohe Pfifferlinge weniger zum Einfrieren, da sie dabei bitter werden. Bereits zubereitete oder blanchierte Pfifferlinge sind jedoch gut einfrierbar.
Zum Schluss dann noch ein paar Worte zum Sammeldruck. Der Pfifferling ist sehr beliebt, da das tolle Aroma des Pilzes, selbst in geringer Menge, kräftig zum Tragen kommt. Dies führt jedoch oft dazu, dass einige Sammler unüberlegt mit diesem Pilz und seiner Lebensart umgehen. Auch hier sei nochmals erwähnt: Kein Kindergarten in den Korb! Keine kleinen Pfifferlinge sammeln! Und schon gar nicht in der Erde kratzen, um noch weitere Pilze zu finden.  Jede freigelegte, auch noch so kleine Stelle, wieder mit Moos bedecken! Das ist lebenswichtig zum Wachstum dieser Pilzart. Sonst wird das Myzel freigelegt und damit die Lebensgrundlage genommen.
Man kann Pilze erst dann gut zuordnen, wenn sich die Erkennungsmerkmale deutlich zeigen. Und die meisten Pilze entwickeln ihr Aroma sowieso zunehmend mit dem Wachstum. Das sind alles Fakten, um sorgsam im Wald Pilze zu sammeln.

Auch in diesem Jahr ist es wieder möglich, mit dem Pilzberater Lothar Strelow auf Pilzwanderungen zu gehen, ob in kleinen oder größeren Gruppen oder bei Wanderungen vom Karower Meiler. Wir werden rechtzeitig an dieser Stelle sowie in der Presse darüber informieren.
Lothar Strelow   Tel.: 038736 / 42714, lothar.strelow@freenet.de

Text: Katy Liermann (Text entstand in sehr enger Zusammenarbeit mit dem Pilzberater)

 

Ein Beitrag von Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide

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